Bert Gerresheim — Alles vexiert
Historisches Wevelinghoven e. V. in der Ausstellung und die persönliche Begegnung im La Verna Protokoll
Mehr als 200 Exponate hat Bert Gerresheim selbst für die Ausstellung ausgesucht, die Museumsleiterin Dr. Uta Husmeier-Schirlitz zu fünf Gruppen zusammengefasst hat. Porträts, Torsi, Monumente, Bilder und Grotesken – „alles vexiert”.
Die Ausstellung in der zweiten Etage ist ein Rundgang durch Gerresheims Schaffen. Schon in der Schulzeit lernte er Otto Pankok kennen, aber dennoch: „Priester oder zur Post gehen” – das waren seine beruflichen Möglichkeiten. Priester in einem Orden wäre er gerne geworden – „aber dann kamen die Irren dieser Welt dazwischen”. Die Nähe zum Christentum hat sich sein Leben lang gehalten.
Andere Künstler hatten Einfluss auf ihn und sein Schaffen. Der belgische Maler James Ensor gehört dazu. Über ihn und mit ihm hat der Düsseldorfer zigfach gearbeitet: Die Büste von „James Ensor mit Palettenhut” ist ein Beispiel, ebenso das „Oostender Stundenbuch”, dessen Originalzeichnungen er dem Clemens Sels-Museum geschenkt hat. Ensors Malkunst zog ihn schon in seiner Studienzeit ins Neusser Haus. Gerresheim erinnert sich an Irmgard Feldhaus, die ihn eines Tages ansprach und neugierig fragte, was ein so junger Mann wie er so oft in ihrem Museum machte…
Das war, wenn man so will, der Beginn einer tiefen Freundschaft zu diesem Haus, dem jetzt mit Dr. Uta Husmeier-Schirlitz die vierte Frau vorsteht: „Was einen großen Unterschied zu männlich geführten Museen macht”, sagt Gerresheim, „denn Frauen helfen uns, sehr viel umsichtiger mit allem umzugehen.”
Vexiert und bewegt fuhren wir am 28. Januar zurück nach Hause, werden sicher an unsere hinzugewonnenen Eindrücke gerne und häufig zurückdenken.
Wenige Stunden später dann die persönliche Begegnung mit Bert Gerresheim. Moderierend begleitet von Frau Husmeier-Schirlitz erzählt der Künstler im Gartensaal des Museums über seine 66 Vexierbilder zu Franz von Assisi. Eine spannende Stunde mit einem Visionär.
Gespannt sind wir auf seine aktuelle Schöpfung „Mutter Ey”. Das Denkmal wird bald im neuen Andreas-Quartier in Düsseldorf zu sehen sein.